10 Schritte, die dir helfen, deine Histaminintoleranz loszuwerden.
Eine Histaminintoleranz schleicht sich in der Regel langsam und unbemerkt in dein Leben ein. Selten bekommt man eine echte Diagnose von einem Arzt. Den meisten Ärzten fehlt schlichtweg die Zeit und die nötige Ausbildung, um eine Histaminintoleranz zu erkennen. Dass die Symptome einer Histaminose nicht wirklich spezifisch sind und auch bei vielen anderen gesundheitlichen Problemen auftauchen können, macht das Ganze nicht einfacher. Falls du selbst noch gar nicht sicher weißt, ob du betroffen bist oder nicht, dann schau auf meinem Artikel, Symptome einer Histaminintoleranz, vorbei. Dort gehe ich ausführlich auf mögliche Symptome ein.
Ich selbst habe nie eine Diagnose von einem Arzt bekommen. Nachdem bei mir 2020 Hashimoto-Thyreoiditis (eine Autoimmunerkrankung, die zur Schilddrüsenunterfunktion führt) festgestellt wurde und es mir trotz Einnahme der Schilddrüsenmedikamente nicht wirklich besser ging, bin ich selbst auf die Suche möglicher Ursachen meiner Beschwerden und Begleiterkrankungen von Hashimoto gegangen. Denn mein Arzt konnte mir nicht weiterhelfen. So bin ich darauf gestoßen, dass viele Patienten mit Hashimoto auch von einer Histaminose betroffen sind. Ich habe also gegoogelt ohne Ende, meine Symptome mit den beschriebenen verglichen und war zugegebener Maßen anfangs unsicher, ob ich wirklich auf die Beschreibungen passe. Denn wie anfangs schon erwähnt, die Symptome sich nicht eindeutig und können individuell sehr verschieden sein. Sicherheit gab mir dann zum einen eine Blutuntersuchung, die ich privat bezahlt habe und im Anschluss eine Auslassdiät. Schon nach 14 Tagen histaminarmer Ernährung ging es mir deutlich besser. Damit war es für mich klar. Auf der einen Seite war ich erleichtert, endlich eine Ursache für meine Beschwerden gefunden zu haben und auf der anderen Seite wahnsinnig frustriert und überfordert. Was kann ich denn jetzt überhaupt noch essen? Wie soll ich diese strenge Diät in meinem Alltag unterbringen? Und wie lange muss ich auf all die leckenden Lebensmittel verzichten, die ich bisher so genossen habe? All das geht sicher auch in deinem Kopf um, wenn du erst kürzlich von deiner Histaminintoleranz erfahren hast. In diesem Beitrag möchte ich dir daher die für mich wichtigsten 10 Schritte auf dem Weg zur Heilung meiner Histaminintoleranz geben, damit du schneller wieder mit Lebensfreude und Genuss durch den Alltag gehen kannst. Hier also meine 10 Tipps, um deine Histaminintoleranz loszuwerden.
1 – Lass dich testen
Wie oben beschrieben, hat mir erst ein Bluttest die Bestätigung für meinen Verdacht gegeben. Mein DAO-Wert war völlig im Keller. DAO steht für Diaminoxidase, das ist das Enzym, das für den Abbau von Histamin im Körper zuständig ist.
Ist zu wenig DAO vorhanden, kommt der Körper mit dem Histamin-Abbau nicht mehr hinterher. Das Histamin staut sich sozusagen im Körper und führt zu den bekannten Symptomen. Allerdings gibt es auch an dieser Stelle zu beachten, dass trotz hohem DAO-Wert eine Histaminintoleranz vorliegen kann. Ein zusätzlicher Test misst den Histaminwert im Körper. Bei mir lag dieser im Normalbereich, bei anderen Betroffenen kann dieser aber förmlich explodiert sein. Dann liegt die Ursache der Histaminintoleranz nicht im niedrigen DAO-Wert, sondern an anderer Stelle. Ich habe in meinem Artikel, mögliche Ursachen einer Histaminintoleranz, alle möglichen Auslöser und Kofaktoren einer Histaminintoleranz zusammengefasst.
Ich habe den Bluttest damals im IMD Labor in Berlin machen lassen. Es gibt mittlerweile aber auch Testkits, die du dir nach Hause bestellen kannst, wie zum Beispiel diesen von Cerascreen*.
2 – Mach eine Auslassdiät
Wenn die Auswertung deiner Tests auf eine Histaminintoleranz hindeutet, hilft es nichts mehr. Du musst dich der Tatsache stellen, dass du nun für einen gewissen Zeitraum auf histamreiche Lebensmittel verzichten musst. Du kannst theoretisch auch den ersten Schritt überspringen und direkt versuchen, über eine Auslassdiät herauszufinden, ob du an einer Histaminose leidest. Allerdings würde ich dir wirklich empfehlen, dich vorher oder parallel dazu testen zu lassen. Denn es könnte sein, dass du keine Intoleranz hast, sondern eine Allergie auf ein bestimmtes Lebensmittel, dann würdest du ganz umsonst auf alle anderen Lebensmittel verzichten. Fakt ist, der Test auf Histaminintoleranz ist viel günstiger und einfacher als dich auf sämtliche Lebensmittel zu testen. Ich hatte den Test auch zunächst gemacht, um eine Histaminintoleranz auszuschließen, bevor ich mich auf Allergien testen lasse, aber da war die weitere Suche bei mir dann nicht mehr nötig.
In meinem Fall hat sich bereits nach 2 Wochen Verzicht auf histaminreiche Lebensmittel eine deutliche Besserung eingestellt. Meine Nase lief kaum noch, ich hatte keine brennenden Augen mehr, fast keine Bauchschmerzen, hatte tagsüber endlich wieder mehr Energie und konnte nachts wieder besser schlafen. Und genau diese positiven Veränderungen motivierten mich ungemein, dranzubleiben und weiterzumachen. Der Verzicht fällt plötzlich nicht mehr so schwer. Wie schnell sich bei dir eine Besserung einstellt, kann ich nicht genau vorhersagen. Bei den meisten geht es wirklich schnell, also innerhalb von 7 bis 14 Tagen. Aber es kommt sehr auf die individuelle Situation und Ausprägung der Histaminose an. Allerdings sollten sich spätestens nach 4 Wochen deine Symptome deutlich gebessert haben.
3 – Kümmere dich um deinen Darm
Zwar bringt die Auslassdiät schon eine enorme Entlastung für dein gesamtes System, aber höchstwahrscheinlich wird sie allein dich nicht dauerhaft von deiner Histaminose befreien. In den meisten Fällen liegt eine der Ursachen, wenn nicht DIE Ursache, in einem geschwächten und geschädigten Darm. Es gibt etliche Anleitungen für Darmsanierungen und Darmkuren im Internet und in diversen Büchern. Allerdings kommt vieles bei Histaminintoleranz nicht infrage. Wie zum Beispiel das gesunde Sauerkraut, eine absolute Histaminbombe. Glücklicherweise gibt es aber dennoch ein paar einfache Wege, um deinen Darm zu unterstützen.
Nimm jeden Abend einen Teelöffel Flohsamenschalen, eingerührt in ein großes Glas Wasser, zu dir. Zusätzlich solltest du ein Probiotikum zu dir nehmen, um deine gesunde Darmflora wieder aufzubauen. Hier solltest du anfangs darauf achten, dass das Probiotikum histaminarm ist, denn viele Bakterienstämme, die in gängigen Präparaten verwendet werden, sind histaminbildend. Dieses* hier ist zum Beispiel meist sehr gut verträglich.
4 - Entgifte deinen Körper
Eine weitere häufige Ursache bei Histaminintoleranz ist die Belastung des Körpers mit Schwermetallen. Wir sind leider schon seit frühester Kindheit mit Schwermetallen in Kontakt. Sie können sich in unserem Trinkwasser befinden, in Impfungen, Zahnfüllungen, Verpackungen und sogar in der Luft, die wir atmen. Häufig kommt der Körper ohne Hilfe nicht mit der Ausleitung der Gifte hinterher. Wir müssen ihn also dabei unterstützen. Ein sicheres und einfaches Mittel dafür ist Zeolith. Zeolith ist eine Mineralerde, die Gifte und Schwermetalle an sich bindet und vom Körper anschließen einfach ausgeschieden werden kann. Aber nicht nur das, Zeolith bindet auch Histamin aus der Nahrung und ist daher bei Histaminose doppelt hilfreich.
Du kannst es in Form von Pulver oder Kapseln zu dir nehmen. Ich bevorzuge allerdings die Kapseln. Das Pulver rührt man in Wasser ein, aber sei es auch noch so fein gemahlen, für mich schmeckt es und fühlt sich an, als ob ich den Matschkuchen von meinem Neffen im Sandkasten trinken würde. Ich habe immer diese hier* bestellt, aber es gibt sie teilweise auch in der Drogerie oder in der Apotheke.
Idealerweise nimmt man Zeolith auf nüchternen Magen jeweils 30 Minuten vor einer Mahlzeit. Du nimmst also 3 Mal am Tag 1-3 Kapseln zu dir.
5 - Beseitige mögliche Nähstoffmängel
Es ist sehr wahrscheinlich, dass du unter einem oder mehreren Nährstoffmängeln leidest. Allerdings solltest du jetzt nicht einfach blind irgendwelche Präparate zu dir nehmen, schon gar nicht die aus der Drogerie. Bevor du zu Nahrungsergänzungsmitteln greifst, solltest du immer mit deinem Arzt oder Therapeuten sprechen und eine Blutuntersuchung durchführen. Mein Hausarzt war in meinem Fall allerdings wenig hilfreich. Er sagte, ein Nährstoffmangel ist äußerst selten und daher würde er die teuren Tests nicht durchführen. Das war schon ein Schock, denn genau das Gegenteil ist der Fall. Vor allem, wenn man, wie ich, an einer Autoimmunkrankheit (Hashimoto-Thyreoiditis) und Histaminintoleranz leidet. Ich bin also wieder auf eigene Faust ins IMD Labor in Berlin gefahren und habe die wichtigsten Werte abnehmen lassen. Und siehe da, viele Werte waren im Keller. Unter anderem Zink, Kupfer, Mangan und Molybdän.
Solltest du in Berlin wohnen, kann ich dir das Labor sehr empfehlen. Man bekommt schnell und unkompliziert einen Termin und die Leute vor Ort sich sehr nett. Lange warten musste ich auch nie.
Vielleicht hast du aber auch eine*n kooperativeren Hausarzt*in als ich und kannst die Tests direkt über deine Hausarztpraxis machen lassen. Höchst wahrscheinlich musst du die Kosten allerdings aus eigener Tasche tragen.
Wenn bei dir Mängel festgestellt wurden, solltest du sie mit Hilfe von hochwertigen Nahrungsergänzungsmittel beseitigen. Ich kann die die Firma Sunday Naturals nur wärmstens empfehlen, dort kaufe ich fast alle meine Nahrungsergänzungsmittel.
6 - Bewege dich regelmäßig
Regelmäßige Bewegung fiel mir anfangs noch schwer. Ich war ständig müde und erschöpft und konnte wirklich nicht an Sport denken. Noch dazu kann durch starke körperliche Anstrengung wiederum Histamin im Körper ausgeschüttet werden, was anschließend natürlich zu Symptomen führen kann. Allerdings ist Bewegung für den Körper ungemein wichtig. Was kannst du also tun?
Yoga ist sehr gut geeignet bei einer Histaminose und war auch für mich die Rettung. Außerdem kannst du leichtes Krafttraining machen. Ich bin ungefähr ein mal die Woche in ein Fitnessstudio gegangen und habe mit leichten Gewichten und nicht zu vielen Wiederholungen trainiert. Pilates eignet sich auch sehr gut. Falls das alles nicht dein Ding ist oder du gerade zu Beginn einfach noch nicht die Kraft hast, dann mache täglich einen ca. 30-minütigen Spaziergang oder schwinge auf einem Fitness-Trampolin*, wie diesem. Trampolin-Springen regt den Lymphfluss an und hilft dir somit zusätzlich bei der Entgiftung. Es reicht tatsächlich schon, wenn du die Füße auf dem Trampolin lässt und einfach nur schwingst. 2 mal 5-10 Minuten am Tag sollen schon eine positive Wirkung erzielen.
7 - Entlaste deine Leber
Eine weitere mögliche Ursache bzw. ein begünstigender Faktor bei Histaminintoleranz ist eine chronisch überlastete Leber. Durch Alkohol, Lebensmittel-Zusatzstoffe, chemische Substanzen in Pflegeprodukten und Reinigungsmittel, zu viel Fett, Zucker und Eiweiß sowie einer möglichen Schwermetallbelastung arbeitet unsere Leber ständig auf Hochtouren, bis sie irgendwann nicht mehr kann und ihre Funktion nur noch eingeschränkt ausführt.
Die Leber ist unser größtes Entgiftungsorgan, wie wichtig die Entgiftung bei Histaminintoleranz ist, habe ich ja bereits erwähnt. Darüber hinaus ist ein histaminabbauendes Enzym besonders in der Leber aktiv, es handelt sich um die Histamin-N-Methyl-Transferase (HNMT). Bei einer überlasteten Leber ist das HNMT in seiner Aktivität gemindert. Die Symptome der Histaminintoleranz können sich also weiter verschlimmern.
Meine liebste und effektivste Methode meine Leber und meinen Darm zu entlasten ist das Saftfasten. Ich habe regelmäßig für 1-2 Tage nur frisch gepresste Säfte aus histaminarmen Obst und Gemüse getrunken. Und jedes Mal hatte ich das Gefühl, dass ich im Anschluss wieder etwas mehr histaminhaltige Lebensmittel vertrage. Es lohnt sich also einen guten Entsafter* zu hause zu haben. Ich habe daher in einen guten Entsafter investiert. Ich habe zwar noch nie so viel Geld für ein Küchengerät ausgegeben, aber ich möchte ihn in in meinem Alltag nicht mehr missen.
Neben frisch gepressten Säften gibt es auch einige Pflanzen und Kräuter die die Lebertätigkeit unterstützen. Dazu zählen z.B. Mariendiestel*, Kurkuma, Süßholzwurzel, Schafgabe, Fenchel und Chicorée.
Hilfreich ist außerdem eine fett- und zuckerreduzierte Ernährung.
8 - Sorge für Entspannung und weniger Stress
Stress ist eines der größten Gifte für unseren Körper. Und seien wir doch mal ehrlich, die meisten von uns haben einen ziemlich stressigen Alltag. Oft merken wir schon gar nicht mehr, wie sehr wir unter Strom stehen, weil es bereits zur Normalität geworden ist, für uns selbst und unsere Gesellschaft.
Stress setzt Histamin in unserem Körper frei. Wir müssen also wieder lernen, zur Ruhe zu kommen. Das kann über Meditationen und Entspannungsübungen geschehen, oder auch wie oben beschrieben durch Yoga und leichten Sport. Vielleicht hilft es schon, wenn du abends ein Buch liest, anstatt fernzusehen.
Mir haben Yoga, Meditation und Entspannungstechniken besonders geholfen. Ich habe von meiner Histaminintoleranz erfahren, als ich mitten in meiner Ausbildung zur Yogalehrerin war. Also war es für mich praktisch, alle Tools direkt anwenden zu können.
Ich arbeite aktuell an einer Reihe von geleiteten Meditation und Entspannungstechniken. Wenn du daran interessiert bist, melde dich zu meinem Newsletter an und bleibe auf dem Laufenden.
9 - Trockenbürstenmassage
Trockenbürstenmassagen regen den Lymphfluss an und unterstützen dich so zusätzlich bei deiner Entgiftung. Mir haben sie sehr geholfen. Ich hatte das Gefühl, sie haben mir einen richtigen Schub gegeben auf dem Weg zur Beschwerdefreiheit. Allerdings solltest du dich vorsichtig herantasten und vielleicht ist es auch nicht für dich. Durch die Massage kann unter Umständen auch zusätzlich Histamin ausgeschüttet werden. Also solltest du vielleicht nicht gleich zu Beginn damit starten. Ich habe mir einen Massagehandschuh aus Naturfasern in der Drogerie gekauft, du kannst aber auch erstmal ein trockenes Handtuch nehmen, um es für dich zu testen. Hier ist eine gute Anleitung für die Technik.
10 - Gib nicht auf
Ich weiß, es ist nicht leicht. Auch wenn du alle hier beschriebenen Tipps befolgst, Heilung ist kein gradliniger Weg. Es wird Hochs und Tiefs geben, Phasen, in denen du denkst, das nützt doch alles, gar nichts. Aber ich sage dir, es lohnt sich dranzubleiben und nicht den Kopf hängenzulassen. Ja, es wird nicht von heute auf morgen gehen und auch ich bin nach 2 Jahren noch nicht vollständig geheilt. Aber gestern habe ich 3 Bananen, 4 Mandarinen, Spinat und Chili gegessen und es geht mir bestens. Mittlerweile habe ich wieder sehr viele histaminreiche Lebensmittel in meinen Speiseplan integriert und muss mich kaum noch einschränken. Ich darf es nur nicht übertreiben, aber meine Toleranzgrenze steigt von Monat zu Monat.
Es gibt immer noch Phasen, in denen ich sensibler auf bestimmte Lebensmittel reagiere oder Phasen, da habe ich das Gefühl, ich habe einen Rückschritt gemacht. Aber mittlerweile weiß ich genau, wenn diese Tage überstanden sind, bin ich auf einem höheren Level als davor. Ich habe diese Phasen als Teil der Heilung akzeptiert und freue mich dann umso mehr auf die Phase, die danach kommt.
Ich hoffe sehr, dass ich dir mit meinen Erfahrungen eine Hilfe sein kann.
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