Mögliche Ursachen einer Histaminose

Die genauen Ursachen einer Histaminintoleranz sind schulmedizinisch bis heute nicht geklärt. Fakt ist aber, dass eine Reihe an Dysbalancen im Körper bei der Behandlung einer Histaminose eine große Rolle spielen. So kann man davon ausgehen, dass diese Dysbalancen sowie alle Faktoren, die zur Entstehung dieser beitragen, auch als mögliche Ursachen zur Entstehung einer Histaminintoleranz betrachtet werden können. 

Zunächst einmal müssen wir jedoch unterscheiden zwischen der erworbenen Histaminose, von der die meisten betroffen sind, und der genetisch bedingten Histaminose, von der nur wenige betroffen sind. 

Bei der genetisch bedingten Histaminintoleranz liegt eine dauerhafte verminderte DAO- und/oder HNMT-Aktivität vor. Beides sind Enzyme, die für den Abbau von Histamin im Körper zuständig sind. Man kann Tests durchführen, die die genetische Störung nachweisen*. Zum Beispiel bietet das IMD Labor in Berlin solche Tests an. Da jedoch eine genetisch bedingte Histaminintoleranz nur sehr wenige Menschen betrifft, konzentriere ich mich in diesem Beitrag auf die möglichen Ursachen einer erworbenen Histaminintoleranz. 

Wir müssen verstehen, dass eine Histaminose keine Krankheit im klassischen Sinne ist. Vielmehr ist es ein Anzeiger dafür, dass etwas in deinem Körper aus dem Gleichgewicht geraten ist. Es bringt langfristig also gar nichts, nur auf histaminreiche Lebensmittel zu verzichten. Wir müssen herausfinden, wo die Ursache für die Histaminintoleranz liegt und dort ansetzen, um den Körper wieder in sein natürliches Gleichgewicht zu bringen. Im Folgenden liste in einige Baustellen auf, die zu den häufigsten Ursachen einer Histaminintoleranz zählen.

Dysbiose im Darm

Eine der häufigsten Ursachen für die Histaminintoleranz ist eine bakterielle Dysbiose im Darm, denn hier wird das Histamin abbauende Enzym, Diaminoxidase (kurz DAO), gebildet. In unserem Darm sind immer gute Darmbakterien vorhanden und auch ein paar schlechte. In einem gesunden Darm leben etwa 90-95% gute Bakterien und nur 5-10% krankheitsfördernde Bakterien. Gerät dieses Verhältnis aus dem Gleichgewicht, spricht man von einer Dysbiose. Eine Dysbiose kann durch ungesunde Ernährung (viel Zucker, viele stark verarbeitete Lebensmittel, viele erhitzte Fette, wenig Ballaststoffe in Form von Gemüse), häufige Antibiotika-Einnahmen, chronischer Stress, Bewegungsmangel oder zum Beispiel einige Medikamente entstehen. 

Einige der “schlechten” Darmbakterien bilden vermehrt Histamin, zudem führt eine Dysbiose zu Entzündungsprozessen im Körper, sodass auch die Mastzellen im Körper zu vermehrter Histaminausschüttung angeregt werden. Zu guter Letzt kann die Dysbiose auch dazu führen, dass die DAO-Aktivität gemindert oder gehemmt wird. 

Der Aufbau der Darmflora und somit die Beseitigung der Dysbiose gehören somit zu den ersten und wichtigsten Maßnahmen bei der Behandlung der Histaminintoleranz.

Leaky-Gut-Syndrom

Bleibt die Dysbiose über lange Zeit unerkannt und unbehandelt, kann sich in der Folge ein Leaky-Gut-Syndrom entwickeln. 

Durch die überwiegend krankheitsfördernden Bakterien im Darm kommt es verstärkt zu Fäulnisprozessen. Die dabei entstehenden giftigen Stoffe (Methan, Ammoniak, Schwefelwasserstoff) reizen die Darmschleimhaut und drängen die nützlichen Darmbakterien noch weiter zurück. Nach und nach wird die Darmschleimhaut so sehr geschädigt, dass sie beginnt, für größere Partikel durchlässig zu werden. Man spricht dann vom Leaky-Gut-Syndrom. Durch die durchlässige Darmschleimhaut gelangen nun nicht vollständig verdaute Nahrungspartikel und Toxine in den Blutkreislauf. Der Körper reagiert mit der Ausschüttung von Histamin, Entzündungsprozessen und der Bildung von Antikörpern gegen die Fremdkörper. Auf lange Sicht können so zahlreiche gesundheitliche Probleme entstehen, wie zum Beispiel Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien, massive Verdauungsprobleme und Autoimmunerkrankungen. Die Entstehung einer Histaminose wird somit begünstigt. Nicht zuletzt auch, weil die DAO-Produktion durch die geschädigte Darmschleimhaut nur noch eingeschränkt funktioniert. 

Das Leaky-Gut-Syndrom ist durch eine Umstellung der Ernährungs- und Lebensweise heilbar, jedoch muss man eine Menge Geduld mitbringen, es kann zwischen mehreren Monaten und 1,5 Jahren dauern die geschädigte Darmschleimhaut und die Darmflora wieder vollständig zu regenerieren. 

Candida

Eine Candidose, also der krankhafte Befall des Darms mit dem Hefepilz Candida, ist eine weitere mögliche Ursache für eine Histaminintoleranz. 

Genauso wie in jedem gesunden Darm immer ein gewisser Anteil schlechter Darmbakterien zu finden sind, wird man auch immer Pilze und somit auch Candida vorfinden. Schlecht ist es dann, wenn das Milieu im Darm sich so verändert, dass die guten Darmbakterien verdrängt werden und der Pilz sich unkontrolliert vermehren kann. Eine Candidose kann die DAO-Aktivität verringern, die Darmschleimhaut schädigen, Histamin ausschütten, die Mastzellen aktivieren und Entzündungen fördern. 

Eine Candidose kann mit Hilfe einer besonderen Diät und Antimykotika behandelt werden. 

SIBO

SIBO steht für “Small Intestine Bacterial Overgrowth”, damit ist die Dünndarmfehlbesiedlung gemeint. Es handelt sich also um eine spezielle Form der Dysbiose, bei der der Dünndarm betroffen ist. Darmbakterien, die normalerweise nur im Dickdarm zu finden sind, wandern in den Dünndarm und können dort für massive Schäden sorgen. Unter anderem sind diese Bakterien stark histaminbildend und entzündungsfördernd, weshalb SIBO auch eine Ursache für die Entstehung einer Histaminintoleranz sein kann. 

Die Dünndarmfehlbesiedlung lässt sich mit einer Ernährungsumstellung behandeln, aber auch hier sollte man wieder viel Geduld mitbringen. 


Nährstoffmangel

Für die Produktion und die optimale Aktivität des Histamin abbauenden Enzyms, Diaminoxidase, sind unterschiedliche Nährstoffe nötig. Unter anderem sind Vitamin B6, Zink, Vitamin C und Kupfer an den Prozessen beteiligt. Somit ist ein Mangel eines oder mehrerer der genannten Nährstoffe eine mögliche Ursache für die Entstehung einer DAO-Aktivitätsstörung und damit für die Entstehung einer Histaminintoleranz. Daher ist es so wichtig, eben diese Nährstoffe im Blut untersuchen zu lassen, um im Anschluss die Mängel gezielt über hochwertige Nahrungsergänzungsmittel auszugleichen. 

Leberbelastung

In der Leber wird das histaminabbauende Enzym Histamin-N-Methyltransferase, kurz HNMT, produziert. Ist die Leber belastet z.B. durch Alkoholkonsum, stark verarbeitete Lebensmittel, Lebensmittelzusatzstoffe, generell eine ungesunde Ernährung (zu viel Fett und Zucker), Medikamentenkonsum, Nikotin oder chemische Substanzen, dann kann die Funktion des Histamin abbauenden Enzyms HNMT eingeschränkt sein.

Hormonelle Dysbalance

Vielleicht ist dir selbst schon aufgefallen, dass die Symptome einer Histaminintoleranz während des Eisprungs oder zu Beginn der Menstruation verstärkt auftreten. Das liegt daran, dass der Histamin-Stoffwechsel eng mit dem Hormonstoffwechsel zusammenhängt. Östrogen lässt den Histaminspiegel im Körper steigen, während Progesteron den Abbau von Histamin fördert. Wenn nun eine Störung im Hormonstoffwechsel vorliegt, z.B. in Form einer Östrogendominanz, hat das auch Auswirkungen auf die Fähigkeit des Körpers Histamin abzubauen. 

Erfahre hier wie du mit 10 einfachen Maßnahmen, deinen Körper dabei unterstützen kannst wieder in sein Gleichgewicht zu kommen.

 

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